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CO2-Richtlinie erzwingt Erhöhungen

Author: Marek Szymański

Im Jahr 2024 ist mit einem weiteren Anstieg der Transportkosten in den Ländern der Europäischen Union und damit mit einem Anstieg der Kosten in der gesamten Lieferkette zu rechnen. Eine solche Entwicklung hat mehrere Ursachen, auf welche hier im Folgenden eingegangen wird.

Die Mitgliedstaaten haben sich zur Umsetzung der sogenannten Vignettenrichtlinie verpflichtet, welche auch als CO2-Richtlinie bekannt ist. Nach den Bestimmungen der Richtlinie müssen in den Ländern der Europäischen Union bis zum 25. März 2024 kohlenstoffabhängige Gebühren eingeführt werden. In der Praxis geht es darum, die Mautgebühren in Abhängigkeit von der Höhe der Treibhausgasemissionen zu erhöhen.

Die Erhöhung der Straßenmaut begann bereits im Dezember 2023 in Deutschland, was die Lieferketten in ganz Europa erschütterte. Die Kosten erhöhten sich hierbei um fast 90 %. Die Mauterhöhungen im Rest Europas sind (vorerst) nicht so drastisch. Die österreichische Regierung wird die Maut schrittweise anheben und hat mit einer Erhöhung um 5 % im Jahr 2024 begonnen. Letztendlich, so glauben Experten, könnte der Mautsatz aufgrund der Klimaabgabe um etwa 25-30 % steigen. Auf den ungarischen Autobahnen stieg die Maut Anfang Januar um maximal 22 Prozent, und die tschechische Regierung hat eine Erhöhung der Maut um 10 bis 15 Prozent ab März dieses Jahres angekündigt.

Die Vignettenrichtlinie gilt für alle Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen, in Deutschland beispielsweise wird sie bald für die meisten Fahrzeuge gelten. Vertreter der Transport- und Logistikbranche blicken mit Sorge auf diese Steigerungsserie. Rafal Jablonski, CEO des Logistikunternehmens System Transport, glaubt, dass die Lieferketten in Europa angesichts der Rezession nicht auf solche Steigerungen vorbereitet sind. – Die Auswirkungen auf die Vertriebskosten traten in der Praxis über Nacht auf. Die Auswirkungen dieser noblen Initiative seien unvorstellbar, glaubt Jablonski. Und der TSL-Sektor sieht sich auch mit steigenden sozialen Kosten im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht konfrontiert.