Mehr Optimismus in Deutschland und Frankreich
Nicht alle Prognosen über eine Konjunkturabschwächung müssen sich zwangsläufig erfüllen. Tatsächlich kommen aus Deutschland und Frankreich, den größten europäischen Volkswirtschaften und "Lokomotiven" der Europäischen Union, optimistischere Nachrichten.
Dem jüngsten Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) für Februar zufolge hat die Wirtschaftstätigkeit in diesen Ländern zugenommen. Der PMI ist ein äußerst zuverlässiger Konjunkturindex, der die Einkaufsaktivitäten von Managern in verschiedenen Wirtschaftszweigen misst. Der Anstieg der Indizes in den oben genannten Ländern ist auch eine gute Nachricht für die Lieferketten, da dies eine gewisse Erholung für die europäischen Lieferanten Deutschlands und Frankreichs bedeuten könnte.
Und wie sieht das in konkreten Zahlen aus? Am Rhein lag der PMI im Februar bei 51,1 Punkten, was von Experten als ein unerwartet gutes Ergebnis angesehen wird. Erstens, weil die Prognose niedriger lag (bei 50,4), und zweitens, weil jeder Wert über 50 Punkten ein Wirtschaftswachstum bedeutet. Und dieses ist an das BIP-Wachstum eines Landes gekoppelt. Wie Phil Smith, Wirtschaftswissenschaftler bei S&P Global Market Intelligence, kommentiert, könnten die veröffentlichten Daten ein Hinweis auf die Rückkehr Deutschlands zum Wachstumstrend sein – übrigens, zum ersten Mal seit acht Monaten. Ein Anstieg der PMI-Werte war seit Juli 2022 nicht mehr zu verzeichnen.
Smith glaubt, dass der Aufschwung im Falle des Dienstleistungssektors durch die Nachfrage und im Falle der Industrie durch den Abbau von Engpässen in den Lieferketten erklärt werden kann. Denn im verarbeitenden Gewerbe ist es nach wie vor schwierig, neue Aufträge zu erhalten. Allerdings könnte der Aufschwung, wie bereits erwähnt, auch die Lieferungen nach Deutschland erhöhen. Der jüngste PMI für Frankreich hingegen liegt bei 51,6 Punkten, aber wie in Deutschland ist die Leistung des Dienstleistungssektors besser, während der Industriesektor eher auf eine Verlangsamung hindeutet.