Transportkosten senken – ohne Qualitätsverlust

In der global vernetzten Logistik, in der täglich tausende Sendungen zwischen Märkten unterwegs sind, reicht es längst nicht mehr, Transportkosten nur durch neue Preisverhandlungen zu reduzieren. Hersteller müssen auf skalierbare Lösungen setzen, die Schwankungen in der Lieferkette aushalten – und sich ins globale IT-Ökosystem integrieren lassen.
Das Jahr 2025 brachte zahlreiche Veränderungen auf dem europäischen Straßenfrachtmarkt. Die Branche geriet unter Druck durch steigende Betriebskosten, wachsende wirtschaftliche Belastungen und regulatorische Unsicherheiten. Zwar fielen zu Jahresbeginn die Frachtpreise (Kontraktpreise um 2,3 Punkte, Spotpreise um 3,8 Punkte), doch höhere Ausgaben für Versicherung, Kraftstoff, Mautgebühren und Fahrermangel schnitzten mögliche Einsparungen bereits ein.
Bis Mitte des Jahres stabilisierte sich die Lage etwas – mit anziehenden Preisen und besseren PMI-Kennzahlen. In diesem Umfeld reicht klassisches Kostenmanagement nicht mehr aus. Die zunehmende Komplexität erfordert Werkzeuge, mit denen Logistik grenzüberschreitend gesteuert werden kann – über Sprachen, Währungen, Zollsysteme und Steuergesetze hinweg.
Wichtige Strategien zur Reduktion von Transportkosten
1. Routenoptimierung & Flottenmanagement
Eine durchdachte Streckenplanung ist die Basis eines effizienten Transportmanagements. Mit modernen Algorithmen lassen sich Kosten, Zeit und Fahrzeugauslastung gleichzeitig optimieren – und Einsparungen in zweistelliger Prozenthöhe erzielen.
Beim Spediteurauswahlprozess helfen Logistikplattformen, in Echtzeit Angebote zu vergleichen und basierend auf vordefinierten Kriterien automatisch den wirtschaftlich optimalen Partner zu wählen. Kostenanalysen – etwa nach Route, Spediteur oder Frachtart – spielen hier eine zentrale Rolle.
Groß angelegte Datenanalysen und Predictive Analytics, kombiniert mit Machine Learning, decken Muster auf, die klassische Auswertungen übersehen – und verbessern damit die Kapazitätsplanung und Ressourcenzuweisung.
2. Intelligentes Kapazitätsmanagement
Bei tausenden täglichen Sendungen wird Flexibilität entscheidend. Konsolidierungsstrategien helfen, Ressourcen besser zu nutzen, bergen aber das Risiko von Verzögerungen – vor allem in komplexen Lieferketten.
Integrative Plattformmodelle (Carrier – Kapazität – Konnektivität), wie sie beispielsweise CargoON nutzt, ermöglichen eine schnelle Einbindung tausender geprüfter Transportunternehmen (bei CargoON bis zu 25.000) und schaffen Transparenz, Kontrolle und Flexibilität zugleich – insbesondere bei der Schnittstellenintegration mit ERP-, WMS- oder TMS-Systemen.
3. Prozessautomatisierung & Digitalisierung
Laut Studien von Nucleus Research ermöglichen Logistik- und Transportmanagementsysteme Kostensenkungen in Transportprozessen um durchschnittlich 15 %, Abstellzeiten lassen sich um 47 % reduzieren, der Kraftstoffverbrauch sinkt um 12 %, und zugleich verbessern sich Lieferzeiten um bis zu 50 %.
Diese Systeme schaffen Return-On-Investments (ROI) von über 20 % durch:
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Automatisierte Ladungsplanung und Spediteurenauswahl
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Echtzeit-Transparenz (Tracking & Monitoring)
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Effizientes Frachtencontrolling und Kostenbewertung
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Optimierung multimodaler Verkehrsstrategien
🟢🟢 Dijo-Gruppe: Wie ein Produktionsunternehmen Transportkosten effizient optimiert
Die Dijo-Gruppe – ein großer Hersteller im FMCG-Sektor (Fast Moving Consumer Goods) – stand vor Herausforderungen, die aus einem dynamischen Umsatzwachstum von mindestens 25 % pro Jahr resultierten. Dieses Wachstum führte zu einer deutlich höheren Anzahl an Frachtsendungen und einem steigenden Bedarf an zusätzlichen Spediteuren.
Die bisherigen Kommunikationsmethoden mit den Transportunternehmen – Telefon und E-Mail – erwiesen sich dabei als ineffizient und unsicher.
Um diese Probleme zu lösen, führte das Unternehmen die CargoON-Plattform ein. Das Ergebnis: höhere Effizienz, mehr Sicherheit und spürbare Kosteneinsparungen, ohne dass die Servicequalität darunter litt.
5. Diversifizierung der Transportkapazitäten
In volatilen Märkten zahlt sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen langfristigen Verträgen und Spotmarktgeschäft aus. Für prognostizierbare Volumina bieten sich Rahmenverträge mit flexiblen Preisklauseln an, während der Spotmarkt kurzfristige Auslastungsschwankungen auffangen kann.
Langfristige Partnerschaften mit Spediteuren schaffen über reine Preisvorteile hinaus Vorteile wie Priorisierung in Spitzenzeiten oder gemeinsame Optimierungsprojekte. Zugleich eröffnet Lastenteilung (Load-Sharing) mit anderen Unternehmen neue Einsparpotenziale, insbesondere bei komplementären Frachtströmen.